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3. 4. 2  Heyting-Algebra  H


In diesem Abschnitt kommt die Mathematik zur gerade epistemisch motivierten vierwertigen Aussagelogik AL4.
Die Verknüpfungen von AL2 wurden quasi abgesegnet, indem sie durch eine boolesche Algebra dargestellt wurden.

Aus der intuitionistischen Logik (vgl. [3.3.1]) motiviert hat nun Arend Heyting im 20. Jh. eine weitere Algebra definiert, die für Trägermenegn größer zwei keine vollständigen Komplemente mehr bildet. Diese stellt sich gerade als adäquat für die Verknüpfungen von AL4 heraus.






3. 4. 2. 1  Definition

3. 4. 2. 2  Dreiwertige Heyting-Algebra

3. 4. 2. 3  Vierwertige Heyting-Algebra

3. 4. 2. 4  Schaltungen






3. 4. 2. 1  Definition

Die Heyting-Algebra ...

Charakterisierung durch Regeln
...


Algebraische Defintion

Die Algebra konstruiert aus Mengen Strukturen, indem sie diese mit inneren Verknüpfungen versieht, also z.B. mit Rechenoperationen bei Zahlenmengen.

Eine Heyting-Algebra ist nun wie eine boolesche Algebra (siehe [3.2.2]) ein distributiver / beschränkter Verband, das bedeutet, es gibt zwei Verknüpfungen, die ein Minimum und ein Maximum haben und man kann mit den Verknüpfungen Klammern ausmultiplizieren.
Genauer ist eine Heyting-Algebra (H, and, or) ein pseudokomplementärer distributiver Verband. Statt Komplemente haben die Elemente hier nur noch Pseudokomplemente.

1.  (H, and, or) ist ein Verband:
1. 1.  (H, and) ist eine kommutative Halbgruppe: AND ist eine innere Verknüpfung und die Reihenfolge ist egal (wie beim "+").
1. 2.  (H, or) ist eine kommutative Halbgruppe: OR ist eine innere Verknüpfung und die Reihenfolge ist egal.
1. 3.  2 x Idempotenz-Gesetze (mit sich selbst, bleibt). => 2 x Absorptions-Gesetze.
     2 x Absorptionsgesetze -> 2 x Idempotenz
     =>  H ist dann auch eine Ordnungsstruktur: es gibt ein und ...

Jeder endliche, nichtleere Verband V ist vollständig, also auch beschränkt.
kompakte Elemente ? - algebraischer Verband ?

2.  (H, and, or) ist distributiv / beschränkt ?

3.  (H, and, or) ist pseudokomplementär: Alle a aus H haben zwar kein Komplement, aber zu allen b ein relatives Pseudokomplement. Aus den relativen Pseudokomplementen folgt bereits die Distributivität.
Daraus lässt sich das Pseudokomplement definieren, quasi ein halbes Komplement. Es bildet bloß noch mit AND auf 0 ab, auf das Minimum / Infimum von H. Mit OR auf 1 ist dann nicht mehr immer gegeben.

Eine vollständige Heyting-Algebra hat zusätzlich einen vollständigen Verband.
4.  (H, and, or) ist vollständig:


3. 4. 2. 2  Dreielementige Heyting-Algebra

Heyting-Algebra ... wenn es nur zwei Elemente sind, dann sind diese regulär und es bleibt der Spezialfall der zweielementigen booleschen Algebra.
Man braucht also noch mindestens einen dritten Wert, um den Unterschied zu erkennen. Wenn dieser kein Komplement hat (mit dem er auf 0 und 1 kommt), sondern nur ein Pseudokomplement (mit und auf die 0 kommen), dann sind wir richtig.

Trägermenge  H3  =  { 0, X, 1 }

Pseudokomplemente:
0 and 1 = 0
X and 0 = 0
1 and 0 = 0
-> hieraus entsteht die schwache (zweiwertige) Negation von H3: etwas wird nur zu falsch, wenn es komplett wahr ist, sonst wird es zu wahr.


3. 4. 2. 3  Vierelementige Heyting-Algebra

Heyting-Algebra

Trägermenge  H4  =  { 0, X, U, 1 }

Pseudokomplemente:
0 and 1 = 0
X and 0 = 0
U and 0 = 0
1 and 0 = 0
-> hieraus entsteht die schwache (zweiwertige) Negation: etwas wird nur zu falsch, wenn es komplett wahr ist, sonst wird es zu wahr. (oder gerade umgekehrt ?)

D.h. unsere syntaktische und semantische Negation sind nicht Teil der vierelementigen Heyting-Algebra. Nur und / oder ist abgebildet und erledigt.
Im Gegensatz zu diesem gilt bei beiden: not not A  =  A.


Wie sieht es bei [Belnap1975] aus ? JA, auch.
scheint auch ein Verband zu sein, und distributiv.
Pseudokomplemente, so dass man die 0 / f erreichen kann ?
Er benutzt übrigens mein semantisches not-2 ! (WP war bis Juli 2015 falsch !)
ja, ergeben das syntaktische Not-1, das Belnap evtl. nicht benutzt !
--> aber ok, er ist auch Heyting, passt.




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